I Vergolden
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Es gibt prinzipiell verschiedene Möglichkeiten, etwas zu vergolden. Man benötigt jedoch in jedem Falle ein "Klebemittel", nämlich entweder Anlegemittel auf Wasserbasis oder Mixtion auf Ölbasis. Abgesehen von dem Umstand, daß nur Ölvergoldungen poliert werden können, ist das Ergebnis in beiden Fällen gleich gut und so dürfte es von der persönlichen Vorliebe abhängen, für welche Art man sich letztlich entscheidet. Im Folgenden ist daher auch nur von "Anlegemittel" als Sammelbegriff die Rede.
Dagegen ist die Entscheidung, ob mit losem oder mit Transfer-Blattgold gearbeitet werden soll, durchaus von mehreren Faktoren abhängig. Außerhalb geschlossener Räume oder wenn Luftbewegungen nicht zu vermeiden sind, gibt es zum Transfer-Blattgold keine Alternative. Andererseits ist es sehr schwierig, kleine Ornamente oder Vertiefungen mit Transfer-Blattgold zu erreichen, denn das Papier läßt sich nicht in so gut anpassen, wie sich das Blattgold anlegen würde. Nicht zuletzt kommt es auch auf die eigenen Fertigkeiten an.
1. Vorbereitung:
Der Untergrund muß sauber und fettfrei sein. Zunächst wird das Anlegemittel mit einem möglichst weichen Pinsel so dünn wie möglich aufgetragen, so daß sich eine gleichmäßig glatte Oberfläche bildet. Nach dem Abwarten der Mindesttrockenzeit wird mit dem Finger geprüft, daß das Anlegemittel wirklich oberflächentrocken und nicht mehr feucht ist.
2a. Blattgold lose
Benötigtes Material: Vergolderkissen, Vergoldermesser, Anschießer geeigneter Größe, Anlegemittel oder Mixtion, Vergolderpinsel, Wattebausch, Blattgold oder Blattsilber lose, Lacke zur Oberflächenbehandlung
Nun wird das Blattgold mit einem breiten Anschießer aus dem Heftchen genommen und faltenfrei auf dem Vergolderkissen ausgebreitet. Mit dem Vergoldermesser werden nun Stücke der benötigten Größe vorsichtig abgeschnitten, wobei darauf zu achten ist, daß das Blattgold danach faltenfrei auf dem Leder zu liegen kommt. Nun nimmt man die vorbereiteten Stücke mit einem Anschießer geeigneter Größe und bringt sie auf die zu vergoldenden Stellen faltenfrei auf.
Dabei ist zu beachten, daß man nur einen Versuch hat! Haftet das Gold einmal, kann es nicht mehr abgezogen und nochmals angelegt werden. Wenn ein Teilstück, oder bei kleinen Werkstücken die gesamte Fläche fertig ist, tupft man das Gold vorsichtig mit einem Vergolderpinsel an, bis die Konturen des Untergrundes gut zu erkennen sind. bei glatten Oberflächen ist faltenfreies Anlegen unbedingte Voraussetzung, da sonst später Kanten zu sehen sind.
Goldreste sind mit dem Vergolderpinsel vom Werkstück abzuwischen. Abschließend drückt man das Blattgold mit einem Wattebausch oder einem weichen Lappen mit kräftigem Druck -aber trotzdem vorsichtig!- an den Untergrund an. Nun muß die Vergoldung mindestens 24 Stunden gut durchtrocknen.
2b. Sturmgold/Transfergold
Benötigtes Material: Anlegemittel oder Mixtion, Vergolderpinsel, Wattebausch, Blattgold oder Blattsilber auf Transferpapier, Lacke zur Oberflächenbehandlung
Das auf Papier gepreßte Blattgold kann aus dem Heftchen genommen und mit einer Schere auf die ungefähr benötigte Größe zugeschnitten werden. Dann legt man das Blattgold an, drückt es fest auf die Unterlage und zieht das Papier vorsichtig wieder ab. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis die Vergoldung abgeschlossen ist.
Nun die Goldreste abwischen und mindestens 24 Stunden trocknen lassen. Danach wird ebenso wie beim "Lose-Gold" mit einem Wattebausch fest nachgedrückt.
3. Oberflächenbehandlung
Bei allen Blattmetallen und Verfahren stellt sich in der Regel die Frage nach der Oberflächenbehandlung. Blattgold selbst kann theoretisch innerhalb geschlossener, trockener Räume ebenso wie Blatt- und Schlagaluminium unbehandelt bleiben, wenn die Oberfläche keinen besonderen Belastungen ausgesetzt ist, weil diese Metalle nicht oxidieren. Ebenso bleibt Blattgold ab 23 3/4 Karat im Außenbereich unbehandelt, wenn keine mechanische Belastung zu erwarten ist.
In allen anderen Fällen ist es dringend angeraten, die Oberfläche zu schützen. So neigen Farbgolde, Silber und unedle Blattmetalle sehr stark zu Oxidation und reagieren auch auf Hautfett mit Veränderung der Farbe.
Geeignet sind letztlich alle handelsüblichen Klarlacke und es bleibt dem Geschmack des Künstlers überlassen, wofür er sich entscheidet. Neben farbneutralen Lacken bieten wir auch gefärbte, flüssige Schellacke an, die für besondere Effekte sorgen können.
II Polimentvergoldung mit LURU-Poliergrund
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1. Beschreibung:
Grundiermittel für Hochglanzvergoldung.
LURU-Poliergrund wurde für die problemlose und zeitsparende Glanzvergoldung und ist bereits gebrauchsfertig, das heißt, es ist keine Leimung erforderlich, wie es bei Poliment erforderlich ist. Durch Zusatz eines Konservierungsmittels kann der Poliergrund über einen langen Zeitraum kühl und in verschlossener Dose gelagert werden.
LURU-Poliergrund wird kalt aufgetragen, er ist lösungsmittelfrei und kann -falls notwendig- minimal mit desilliertem Wasser verdünnt werden.
Bei Verunreinigung durch Bakterien oder Pilze darf das Produkt nicht mehr verwendet werden.
Lieferbare Farben: weiß, schwarz, gelb, blau, signalrot, oxydrot
Benötigtes Zubehör: LURU-Spezialnetze, Vergolderpinsel, Achat-Poliersteine
2. Anwendung:
LURU-Poliergrund gut durchrühren und durch ein Polimentsieb passieren, damit selbst kleine Klumpen ausgefiltert werden. Sollte die Konsistenz noch zu dickflüssig sein, kann mit 1 bis 2 Prozent destiiliertem Wasser verdünnt werden, damit eine cremige Konsistenz entsteht.
Der erste Auftrag sollte mit unseren Vergolderpinseln (oval oder breit) nicht zu dünn und gleichmäßig auf üblichen Kreidegrundleisten, Rahmen oder Figuren erfolgen. Dabei ist darauf zu achten, daß der Pinsel nicht zu schmal ist, damit keine Rillen und Ansätze entstehen. Der Anstrich muß zügig erldigt werden, wobei nur in eine Richtung zu streichen ist. Hin- und herstreichen ist zu vermeiden.
LURU-Poliergrund trocknet innerhalb von 60 bis 90 Minuten durch und ergibt dadurch eine matte und deckende Oberfläche. Vor dem zweiten Auftrag muß der vorherige Anstrich vollständig durchgetrocknet sein.
Die folgenden Anstriche sind analog vorzunehmen. Nach drei bis vier Schichten ist die für eine Hochglanzvergoldung notwendige Dicke erreicht.
Nach mindestens fünf bis sechs Stunden Trockenzeit wird die Oberfläche mit feinem Schleifpapier der Körnung 400 bis 600 fein glatt geschliffen und mit einem weichen Tuch vorpoliert.
3. Vergoldung:
Die zu vergoldenden Bereiche mit LURU-Spezialnetze einstreichen und das Blattgold oder Blattsilber anlegen. Dabei immer nur mit kleinen Flächen arbeiten, weil das Klebemittel schnell trocknet. Die Trockenzeit der Netze beträgt etwa sechs bis sieben Stunden, bevor mit Achat-Poliersteinen auf Hochglanz poliert wird.
Achtung! Falls die Vergoldung noch nicht vollständig getrocknet ist, kann sich das Blattgold beim Anpolieren wegschieben lassen. Im Zweifelsfall wartet man besser über Nacht mit dem Polieren.
Diese Gebrauchsanweisungen entstanden nach bestem Wissen und Gewissen durch langjährige Erfahrung. Sie sind als Empfehlungen für den ungeübten Anwender zu verstehen und an örtliche Arbeitsweisen und Verhältnisse anzupassen. Wir übernehmen keine Haftung bezüglich des Ergebnisses und insbesondere bei Beschädigung von zu bearbeitenden Gegenständen.